Täglich begegnest du den Ur-Elementen – zum Beispiel beim Kochen. Dabei handelt es sich hier nicht nur um chemische Grundstrukturen, sondern um Qualitäten, die ebenso auf materieller wie auch feinstofflicher Ebene zum Ausdruck kommen.
Alles was in Existenz ist, jedes Ding, jeder Gedanke, jedes Gefühl setzt sich letztendlich aus diesen Elementen zusammen und jedes Element ist „hautnah“ mit all den anderen Elementen in ständiger Verbindung.
Eine Flamme zum Beispiel zeigt sich meist und am deutlichsten als feuriges Wesen, hat jedoch auch eine luftige Qualität im Funkenflug, eine erdige Qualität in der heißen Bodenglut und eine wasserartige Qualität in den fließenden Flammenformen des Lavaflusses.
#01 Uralte Lehre
Unsere Vorfahren beschreiben das symbolische System der Elemente oft mit Feuer, Wasser, Erde Luft und einem fünften Element, welches als feinstofflich beschrieben werden kann zum Beispiel als „Äther oder Transformation“. In anderen Kulturkreisen sind die Elemente zum Teil anders beschrieben in ihrer Symbolik als in unserer westlichen Betrachtungsweise.
#02 Tageszeiten, Jahreszeiten, Lebenszeiten
Alle vier Grundelemente werden bestimmten Tageszeiten zugeordnet. Bei der genauen Betrachtung dieser Tagesabschnitte erfahren wir bereits einiges über das jeweilige Element.
Das Luftelement repräsentiert den Morgen, den Frühling, das junge Leben als Kind und Jugendliche/r.
Das Feuerelement steht für die Mittagszeit, den Sommer und das Leben des (jungen) Erwachsenen.
Das Erdelement, als die Mitte unseres Daseins, steht für den Nachmittag, den Spätsommer und das spätere Erwachsen-Sein.
In der Elementelehre der Traditionellen Chinesischen Medizin folgt das Metall für den Spätnachmittag, den Herbst und das reife Erwachsen-Sein.
Das Wasserelement repräsentiert den Winter, den Abend, den Übergang vom Tag zur Nacht, die Nacht selbst und auch den Übergang von der Nacht zum Tag sowie das hoffentlich weise Alt-Werden.
#03 Das Kochen als elementare Handlung
„Holz holen, Feuer machen, Wasser erhitzen, Reis kochen“.
Das Kochen ist eine elementare Handlung, bei der wir mit allen Elementen so gleichzeitig zu tun haben: Das Feuer hüten, das kostbare Wasser schöpfen, den Dampf nutzen, die Nahrung erwärmen.
Die Präsenz und die Aufmerksamkeit, mit der du das Essen zubereitest, gibt darüberhinaus die Liebe in dein Essen. Das Ätherische, das Feinstoffliche gibt dem Essen den Zauber des Einzigartigen und des Besonderen. Liebe geht durch den Magen und könnte somit als fünftes Element bezeichnet werden.
#04 Das Element Luft
Eine kühle Brise streicht über die Wiesen. Von einem kleinen Fluss in der Talsohle steigen grauweiße Nebelschwaden nach oben. Die Hänge jenseits der Ufer liegen noch in den Überresten des nächtlichen Schattens. Ein dunkles seltsam leuchtendes Blau überzieht den Himmel und geht in diffuses Zwielicht über und verschleiert die Konturen.
Langsam verwandelt sich das Grau des Himmels in ein helles Gelborange, u sich dann mehr und mehr zu vertiefen bis ein leuchtend roter Streifen über den Baumwipfeln steht. Um uns herum wird es lebendig. Vögel stimmen in das Lied der Morgenstimmung ein.
Noch bevor die Sonne ganz über den Horizont steigt, lösen sich die Nebelschwade auf und die klare reine Luft erwärmt sich nun merklich.
Ein über dem Hügelkamm schwebender Falke kann nun beinahe unendlich weit in das Land hinein blicken.
Alles ist bereit für einen neuen Tag.
Das Element Luft repräsentiert alles, was leicht, vergänglich, filigran, und doch äußerst koordiniert wie auch strukturiert ist: Schnelligkeit, Flüchtigkeit und Bewegung.
Es hat etwas Kurzlebiges, so wie die Gedanken auch. Alles was sich auf der materiellen Ebene manifestiert, hat zuvor bereits auf der feinstofflichen Welt, in Visionen, Ideen und Gedanken materielle Form angenommen: Du planst dein Haus und du setzt es anschließend in die grobstoffliche Materie um.
Wir können auf Gedanken oder Inhalte zugreifen, die uns unter den Bedingungen der grobstofflich-materiellen Welt sowie des normalen Tagesbewusstseins nicht zugänglich wären.
Es ist der Raum, in dem Magie gewoben wird und auch eine Umgebung, die uns schützt und bewahrt – die Gedanken sind frei – wir prüfen sie erst für uns, bevor wir sie nach außen geben.
Es ist die dünne und dennoch wirksame Lufthülle, die unseren Planeten umgibt. Luft ist lebensspendend. Drei Minuten ohne Atem und schon bekommt unser Gehirn nicht mehr genug Sauerstoff, um ausreichend arbeiten zu können.
Auch Luft ist Materie, welche lebt und sie ist bevölkert von zahllosen winzigen Organismen aller anderen Elemente. Reine Luft, mineralhaltige und angenehme Luftfeuchtigkeit erhält die Gesundheit. Dann entwickelt Luft ihre Kraft des „hinwegfegen können“ von Altem, von Verbrauchtem. Die Luft, die wir ausatmen nutzt den Pflanzen, die wiederum das erzeugen, was wir einatmen.
Auch Geben und Nehmen wird uns durch den Atemfluss versinnbildlicht. Der Ausatem sollte etwas länger fokussiert werden als der Einatem. Heute leiden viele Menschen – meist ohne ihr Wissen – darunter, dass sie den Ausatem-Prozess nicht richtig ausführen können. Die Ausatem-Sequenz ist das loslassende und zugleich das gebende Prinzip.
So wie die Luft lebensspendend sein kann, so kann sie auch vernichtend sein. Zu viele, zu wirre Gedanken, zu viel Wind und Wirbelstürme, sowie verpestete Luft können vernichtend sein. Tun wir alles dafür, um das Luftelement zu achten und zu hüten.
#05 Das Element Feuer
Der Tag schreitet voran. Die Sonne steht nun am höchsten Punkt des Himmels und acht den Schatten sehr klein. Das Feuer spendet dir Wärme, Licht und die unmissverständliche Sonnenkraft des Zentralgestirns. Für die indigenen Völker war die Sonne das Licht, welches durch ein Loch zu uns in unsere Welt hereinschien.
Unser Feuerball Sonne wandelt als Energie-Transformator kosmische Lichtstrahlung in Sonnenenergie um und beschenkt uns mit Licht und Nahrung.
Alles was grün ist, scheint sich dem Licht entgegen zu strecken. Die Wärme tut uns nach der Kühle des Morgens zunächst gut, doch ein Zuviel setzt uns mit Hitze zu. Auch wird das Denken unmöglich in der prallen Hitze. Hitze verzehrt unsere Pläne und unsere Nachtruhe.
Das Element Feuer steht für alles, was heiß, scharf, brennend, inspirativ und auf eine besondere Weise reinigend ist. Als Lagerfeuer, als Vulkanausbruch – das Feuer wird der schöpferisch wandelnden Kraft zugeordnet. Die Flamme brennt das aus, was überflüssig geworden ist.
Herauszufinden, was in uns nicht brennbar ist und der reinigenden Flamme widerstehen kann, bringt unsere Stärken wie auch Schwächen hervor. Es bleibt das Wesentliche. Nach der Veraschung steigt Phönix empor oder die Seele lässt den Körper hinter sich. Diesem Umwandlungsprozess liegt das Licht als Träger des Feuers zugrunde.
Die Furcht, unsere wahre Lichtnatur zu leben oder zu verlieren, ist mit dem Element Feuer zu überwinden. Unser Engagement, unser Spirit, unser Geist gibt uns die Leidenschaft. Wenn die Leidenschaft jedoch ohne die anderen Elemente aus der Balance kommt, dann schafft sie Leiden und führt zum Burn-Out.
Ein Engel, ein Lichtgesandter oder das Licht in uns kann die lichte Brücke aufrechterhalten, damit sich das Mensch-Geistige nicht in der Stofflichkeit verliert.
Die größten Mysterien der Feuertransformation erzählen uns über diese Kräfte, die ein Leben verändern können: Mut, Tapferkeit, Durchsetzungskraft und Willensstärke sind feurige Eigenschaften wie auch Wut – bei einem Überschießen von Wut folgt jedoch Zerstörung.
Wie nähren wir die Flamme? Ein Zuviel verbrennt uns und versengt unsere Umgebung. Ein Zuwenig verhindert notwendige Veränderungen.
Machen wir uns das Feuer zu Diensten. Dann kann es uns erhalten oder „ein Licht aufgehen lassen“.
#06 Das Element Erde
Der Tag schreitet voran und am Nachmittag wird es langsam kühl. Wir ziehen uns noch etwas über und suchen unseren Mittelpunkt um Beispiel halten wir eine Siesta oder machen eine Tee-Pause.
An einen Felsen gelehnt blicken wir hinaus in die Landschaft, die sich in warmen Tönen vor uns ausbreitet.
Wir fragen uns, was der Tag und der Abend noch bringen mag. Die Felder geben ihre Ernte ab und es geht um die Bevorratung und Auffüllen der (Korn)Speicher als Vorsorge für den Abend/Winter oder insgesamt um Inspirationen für die kommende Zeit.
Das Element Erde repräsentiert alles, was mit Materie, Umsetzung, Form, Behältnis, Wachstum und der Gestaltung unseres Alltags zusammenhängt.
Wie können wir unsere luftigen Gedanken und feurigen Inspirationen samt unserer Umsetzungs- und Willensstärke nun mit Ausdauer und Geduld als stabile Qualität der Mitte, unserem grundlegenden Überlebensbemühen zuführen?
Wir benötigen auf eine spezielle Art dafür Erfahrung, Weisheit und Urwissen.
Alles ist bereits in uns vorhanden und will nun eingesetzt werden. Die Stille und Stetigkeit des Elementes unterstützt uns bei der Suche nach unseren wahren Zielen. Der feste Urgrund von Mutter Erde gibt dabei den (hohen) Zielen Wurzeln und einen guten Nährboden.
Das Element Erde spricht immer von der Basis, den Grundlagen unseres Seins. Unser Planet als planetarer Erdkörper schenkt uns die Möglichkeit, uns hier als Erdenkörper zu erleben. Wir sollten ihn und unseren Körper achtsam und würdevoll behandeln.
Wir können neuesten Forschungsergebnissen lauschen, uns flach auf die Erde legen und in den Himmel (die Luft) schauen, uns an Bäume anlehnen, in den Bergen den gewaltigen Erdkörper spüren und uns mit der Erde, wie zu einer Mutter hin, in ihrem Schoßraum liegend, verbinden.
Einst gehen wir zur Erde zurück, unser Erdenkörper ist geliehen und hat Gemeinsamkeiten mit dem Erdplaneten. Erdenkörper und Erdplanet – beide sind eingebunden in ein größeres System. Beide sind bewachsen – mit Haaren oder mit Sträuchern, Bäumen und Gras. Beide sind durchzogen von Energiebahnen.
Beide Körper beatmen sich gegenseitig. Der Erdkörper mit seinem umgekehrten Bronchialbaum gibt CO 2 ab und der Baum nimmt C0 2 auf.
Die Erde dreht sich im Kreis. Selbstbewusst, wiederkehrend, weiss sie um das Heute und das Morgen. Alles ist mit allem verbunden. Wir leben nicht in der Natur, wir sind diese Natur.
Der Naturmensch weiß um die Kraft von Mutter Erde und er betet zu ihr und für sie – Tag für Tag. Die Erde ist Pachamama – Boden. Grund zu Leben. So schaut das Kind auf seine Mutter. Sie nährt mich, sie hält mich – auch in stürmischen Zeiten ist sie verlässlich da.
Die Verwurzelung verbindet uns mit den Nährstoffen, welche wir benötigen für ein gutes physisches Leben. Wir erhalten die Basis in Form von „trocken, warm und satt“ – von Obdach, Kleidung und Nahrung.
Für das Bauen, Säen, ernten und Brotbacken haben wir selbst zu sorgen – ebenso wie für das Danken!
#07 Das Element Wasser
Die goldene Scheibe berührt den westlichen Horizont. Wieder sammeln sich die Tiere auf der Wiese. das Licht wird sanfter, die Luft kühlt sich ab. Während die Sonne unter den Horizont sinkt, lebt die Tierwelt im Tal noch einmal auf.
Doch wenn die Farben am Himmel verblassen, kehrt auch hier langsam Ruhe ein. Vom Wasser steigen wieder Nebelschwaden auf. Eine kurze Zeit lang schwebt die Welt ein einem grauen Zwischenland ohne sichtbare Grenzen oder Markierungen.
Das Element Wasser steht für alles, was feucht, fließend oder von Momenten des Übergangs geprägt ist: Es kann tröpfeln, stetig fließen, schäumen, springen toben, still da liegen, fallen oder sich aufgewühlt präsentieren. Es kann klar oder verschlammt, kühl und klar oder salzig sein.
Wir ordnen das Wasser meist dem Fluß der Gefühle zu, die sich ebenso wie die Luftströme und Gedanken, wie die feurige Inspiration und das folgende Engagement oder wie die Erdoberfläche stetig wandeln.
Wenn Gefühle stagnieren, werden sie durch die Erkenntnisse des Feuers und sehr oft durch das Fließen (der Tränen) wieder bewegt oder sie beruhigen sich durch die mütterlich aufnehmende Erde.
Intensive Gefühle können uns aufgewühlt und orientierungslos zurücklassen. Sie werden angestaut oder brechen über uns hierhin, bersten unsere inneren Dämme.
Der sanfte Fluss hält uns am Leben, wir sind flexibel und anpassungsfähig und er ist getragen von stiller Freude der steter Liebe. Diese Qualitäten von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit können uns Ruhe und Ausgeglichenheit verschaffen.
Intuition, Empathie und Weisheit sind als Ur-Qualitäten in jedem von uns, doch es braucht eine gewisse Zeit (das voranschreitende Alter?), um in jene Tiefen der Seele vorzudringen, wo wir sie vorfinden können. Die Zeit, in der wir lernen, nach dem (edlen) Kupfer, Silber, Gold zu schürfen – ohne die Kräfte auszubeuten.
All unsere Gefühle und Empfindungen sind das Tor zu dieser Weisheit. Wer unangenehme Emotionen vor sich selbst verschließt, versperrt den Weg zum Urwissen, jenseits von Bewertungen und Schwarz-Weiss-Denken oder Polaritäten.
Lösen wir Schmerz- und Angst-Blockaden, kommen wir zum Einheitsbewusstsein und finden zur Schöpferischen Ureinheit zurück – auf einer transformierten Ebene zum Element Äther.
Fruchtwasser im Mutterleib ist ähnlich der Zusammensetzung der einstigen Urmeere ein Bindeglied, ein Träger, eine Brücke, um in diese Welt hineingeboren zu werden. Das Wasser ist der Grundstoff für alles Erden-Dasein.
Der menschliche Körper besteht zu fast 90% aus Wasser. Die Pflanzen sind sehr mit dem Wasserelement verbunden. Das Wasser ist die Geburtsstätte des Lebens. Alle Wasser dieser Erde sind in Verbindung und kommunizieren miteinander: Sinnbildlich durch die hochfrequente Kommunikation von Delphine und Walen. Ebbe und Flut sind die Atmung der Erde.
Wasser ist gleichzeitig Sender und Empfänger. Wieviel Informationen Wasser speichern kann, lässt sich nur erahnen.
Mit Wasser kochen wir unseren Reis, mit Wasser wird getauft. Wasser kennt Verwirbelung und Verdunstung. Wasser ist ein Wunder. Aus Wasser ist alles und ins Wasser kehrt alles zurück.
Beim Ausatmen im höheren Alter wendest du dich ein letztes Mal der Außenwelt zu, um die Jungen zu lehren und zur Nachfolge zur ermutigen.
Wenn dem Wasser etwas im Wege ist, fließt es darum herum. Und dennoch wird es den Stein solange schließen und polieren, bis er nachgibt. Soviel wie nötig und nicht mehr wie nötig – das Wasser vergeudet keine Kraft, doch es hält sich auch nicht zurück, wenn der Druck zu groß wird. Wasser kann sich verflüchtigen und im Nebel oder Dampf aufsteigen.
#08 Äther – Transformation – Das fünfte Element
Feuer, Erde, Wasser, Luft und Äther als fünftes Element, welches nicht greifbar und somit feinstofflich ist – alle Elemente wirken aufeinander ein, verbinden sich miteinander und erschaffen gemeinsam etwas Neues.
Ist der Schöpfungsprozess im Gange, hat die Verwandlung begonnen, es entsteht und vergeht irdisches Leben. Werden, Wandlung und Vergehen, Transformation und Evolution.
Die Energie die durch all diese Transformationen entsteht, entspricht dem fünften Element.
Die seltsamen Wellen zwischen atomaren Teilchen, die Liebe zwischen zwei Menschen, der letzte Schliff, um deine Essenszubereitung zu vollenden, der allgegenwärtige Strom des Bewusstseins, Informationen aus dem Quantenfeld….
…Im Zusammenspiel allen Seins spiegelt es sich wieder – das fünfte Element.
Alle besonderen Dinge sind ständig in uns und um uns.
Die Art, WIE wir sehen, die Art, WIE wir kochen…
wirkt sich auf die Materie aus.
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