Medizinrad und heilige Kräfte

Natürliche Abläufe sind  meist zyklischer Art. In der Natur wechseln sich auf- und absteigende, zunehmende und abnehmende, aktive und inaktive, produktive und regenerative Phasen stetig ab. Im Gegensatz dazu bleibt das Anforderungsprofil unserer Gesellschaft an die natürliche Umwelt immer gleich und wird eher linear gedacht.

Eine Folge in unserer heutigen Zeit ist: Bei einer Überforderung der Ressourcen lassen wir wir der Natur nicht die Zeit, sich von unseren „Entnahmen“ zu erholen. 

#01  Das schamanische Weltbild 

Im schamanischen Weltbild sind das ewige „Auf und Ab und wieder Auf“, das „Leben, Tod, Leben“ ein erstrebenswerter Zustand, dessen verschiedene Phasen all ihre eigene Kraft haben und eine Ressource an sich sind, wenn wir die Prozesse verstehen.

#02  Der Tages- und der Jahreszeiten-Zyklus

Tag für Tag geht die Sonne auf und am Abend unter, beziehungsweise die Erde dreht sich in ihrem eigenen Rhythmus und im Verbund anderer beteiligter „Körper“ im Sonnensystem

Auch bricht nach dem Winter „der Aufgang“ – das Frühjahr an. Die Natur geht dann im Sommer vollständig aus sich heraus um sich im Herbst nach dem Schnitterfest im August und Erntedank im September nach und nach in den Rückzug zu begeben und sich im Winter auszuruhen. Nach tiefer Regeneration beginnt der Zyklus des Wachsens von Neuem.

Unsere keltischen Vorfahren und andere Vorkulturen hatten die JAHRESKREIS-Feste ganz besonders gefeiert. Es ging also um den Kreis-Lauf des Jahres – einen Kreis, der sich in unendlicher Bewegung befindet.

#03  Im Kreis

Der Kreis ist bei allen indigenen Kulturen etwas sehr Bedeutsames. Im Kreis wird getanzt, im Kreis werden Abläufe und Themen des Stammes besprochen, im Kreis werden Rituale abgehalten und vieles mehr.

Was geschieht, wenn sich Menschen in einem Kreis formieren – sich begegnen wie einige konzentrische Kreise innerhalb eines Kreises? Oder wenn ab und zu einer der im Kreis sitzenden oder stehenden nach Innen geht in den Kreis und nun in den  Mittelpunkt tritt?

Dieses Bild hat etwas Harmonisches. Weiterhin wird die Kreisintelligenz im Besonderen angesprochen. Diese entwickelt sich, wenn mehrere Menschen sich in der Ausrichtung auf ein bestimmtes psychisches, geistiges oder energetisch-spirituelles Thema miteinander verbinden.

#04  Selbstentwicklung bedeutet erwachsen zu werden auf der Grundlage von…

Auch auf der Reise der Lebensabschnitte, die in der chinesischen Medizin im Kreislauf der Elemente beschrieben ist (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser – welche zum Beispiel auch für die Energien des  Tagesablauf stehen), wachsen wir nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten. Es scheint also eine Grundordnung im Aufbau und im Abbau von Leben zu geben.

Auf eine ganze Lebensspanne gedacht, ist im Aufbau des Lebens die persönliche Ich-Entwicklung eine unverzichtbare Grundlage, um sich später weiterhin ganzheitlich-spirituell und in gewisser Weise wieder „unpersönlich“ – sagen wir eher „transpersonal“ zu entwickeln.

Gute Voraussetzungen für eine starke Ich-Entwicklung sind Kontakt- und Kommunikations-Fähigkeit, Liebesfähigkeit, ein gewisses Maß an Selbstvertrauen, Kritikfähigkeit, Durchsetzungsfähigkeit und die Fähigkeit zur Abgrenzung. Haben wir diese Fähigkeiten als Kind nicht ausreichend entwickeln können, gibt es noch gute Möglichkeiten, diese Fähigkeiten im Erwachsenen-Alter auszubauen.

#05  Naturbasierende Kulturen und die Innere Haltung zur Lebensaufgabe

Während in der Westlichen Welt der Erziehungsauftrag meist damit beschrieben wird, die materielle Seite in den Griff zu bekommen, ist dies in den Naturkulturen anders. All die materiellen Dinge sind ein Teil echten Erwachsenseins, jedoch geht es hauptsächlich darum, die eigene Lebensaufgabe zu finden.

Darüber hinaus geht es um die Frage, in welcher Art der eigene Platz im Kreis (des Systems/ des Stammes) gefunden werden kann, unabhängig von materiellen und vergänglichen Aspekten des Lebens.

#06  Das erste und zweite Reifungsstadium

Der erste Reifeschritt der Ich-Abgrenzung dient also dazu herauszufinden, wer ich bin und welche Gaben und Möglichkeiten ich in dieses Leben mitgebracht habe.

Der zweite Reifungsschritt der Erweiterung und auch der Verschmelzung soll mir ermöglichen herauszufinden, wie ich die eigenen Gaben entwickeln und zum Wohle der Gesellschaft einbringen kann. Dies bedeutetet Erwachsenwerden in naturverbundenen Kulturen.

#07 Der schöpferische Impuls pflanzt sich fort

Ein Beginn eines schöpferischen Impulses lässt uns nicht ganz sicher sein, ob es nicht doch ein „Davor“ gab oder letztendlich ALLES in der großen Raum-Zeit ohne Beginn und Ende aufgehoben ist. Für unser menschliches Begriffsvermögen ist jedoch die Ausweitung von Raum und Zeit schwer vorstellbar.

In erweiterten Bewusstseinszuständen der inneren Versenkung durch Gebet, Meditation oder der Trance (ohne Drogenkonsum!!!) haben Menschen schon die Erfahrung der vollkommenen Einheit jenseits von Polarität und der engeren Raum-Zeit gemacht. Wir verfügen demnach über Sinne, die in der Lage sind, dieses erweiterte Erleben der Realität wahrzunehmen. 

Im Rad der Schöpfung und der heiligen Kräfte 

#08  Die Position in der Mitte des Kreises: Von dort aus beginnt die spiralförmige Reise durch den Reifezyklus.

#09  Wir begegnen dem Urgott, der Urgöttin als polaren, jedoch gleichwertigen Teilen des Ganzen, der EINEN Schöpferkraft. In manchen Religionen werden männliche, in anderen weibliche Gottheiten höher bewertet. Letztendlich sind in jedem Menschen beide Prinzipien anzutreffen.

#10  In den Elementen Feuer, Erde, Wasser, Luft und Äther erkennen wir auf dem Rad nicht nur die materiellen Erscheinungsformen, sondern auch ihre spirituelle Komponente. Alle Elemente sind in ihren Wirkungen miteinander verflochten und in gegenseitiger Abhängigkeit. Auch können einige Schwierigkeiten im menschlichen Verhalten entstehen, wenn die Elemente in ein Ungleichgewicht geraten. 

Mehr dazu findest du in meinem Blog-Artikel: Muse-Stunde Elementare Kraft

#11  Es geht weiter:

Mit diesen Schöpfungskräften „der erste Impuls“, „Urgöttin und Urgott“ und „die Kraft der Elemente“ groß geworden, bewegen wir uns nun in einem spirituellen Erwach(s)ensprozess.

Wir erfahren wer wir sind, wo wir her kommen, welches Potenzial in uns liegt und wo wir hingehen dürfen.

Urgöttin und Urgott brachten sich durch die Erschaffung der Elemente zum Ausdruck. Sie wussten, dass alles was ist und jemals war, geprägt wird von den Kräften, die zuvor existierten. Sie schufen einen Ort der Erinnerung, an dem alles geehrt wird, was einst war oder eines Tages vorüber sein wird.

Mit dem tiefen Vertrauen in den Traum des Lebens wurden die Pflanzen geboren für einen Ort, an dem wir von unseren Träumen lernen.

Weiterhin schufen sie die Tiere, die sich zum Ruf der Rhythmen, Zyklen und Naturgesetze über den Planeten bewegen. Sie sind im Hier und Jetzt und leben nicht gegen ihre Natur.

Alles war gut, geordnet und an seinem Platz.  

Als die Menschenkinder entstanden, war es erstmalig möglich auch gegen den eigenen Instinkt und im Widerspruch zu geltenden Rhythmen und Naturgesetzen zu handeln. 

#12  Bewusstsein in der Spirale

Die nächsten Positionen des Rades beschreiben den Weg von der Selbst-Werdung, der Selbst-Erkenntnis durch die Elemente hin zur Reife, wie sie uns durch die heiligen Reiche – und deren Interaktionen miteinander – ermöglicht wird. Wir haben ein Bewusstsein von uns selbst und unserer Wirklichkeit erlangt.

#13  Das Ich und das Umfeld in sich wechselseitig heilender Beziehung

In den folgenden Positionen beginnen wir, unsere Persönlichkeit, unsere Beziehung zur uns umgebenden Welt und unserem spirituellen Selbst zu entwickeln. Wir suchen nach Integration, innerer Heilung und Wachstum.

#14  Ahnen – Heilung der gemeinsamen Vergangenheit 

Auf dieser Position lernen wir von unseren Ahnen, unseren Ahninnen, ihrem Wissen, ihrer Weisheit und ihrer Erfahrung. Wir verstehen ihre Anstrengungen und Mühen und ihren Schmerz. 

Doch wir treffen hier auch auf die Ahnen und Ahninnen der Menschheit, die Menschheitslehrer, die uns über die Wunden der Generationen hinweghelfen. Sie kennen das Leidvolle, das Vergängliche und gleichzeitig die Erfahrung und die Möglichkeit sich aus der Enge des Kreislaufes zu befreien. 

An dieser Stelle des Rades wachsen wir, indem wir einen erneuten Blick auf unsere übernommenen Selbstkonzepte werfen. Unterstützen uns diese Konzepte oder behindern sie  uns in unserer Entwicklung? Nun geht es darum, Hindernisse zu beseitigen und mit der Heilung der Wunden zu beginnen, die über Generationen weitergegeben wurden.

#15  Das heilige Reich der Pflanzen

Die Pflanzen spiegeln uns das Hüten der Träume. Jeder einzelne Mensch und jeder Systemverbund wächst und gedeiht genau in der Gestalt und auf die Weise, wie das Göttliche sie erträumt hat. 

Mit Träumen ist gemeint: Einen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Wir „modellieren“ uns, wir formen und gestalten uns unsere Welt. Ein Traum unserer Gedanken, ein Traum unseres Herzens wird Wirklichkeit.

Glaube ist Wirklichkeit geworden.

Der heilige Traum bezeichnet das, was mit unserer ureigenen Lebensaufgabe gemeint ist. Dieser ist Teil des Traumes von Mutter Erde und des heiligen Göttlichen.

Der Traum, der uns am meisten berührt und antreibt, ist also jener der Wiedervereinigung mit dem Göttlichen. Deswegen trägt jeder echte heilige Traum auch zum heiligen Traum von Mutter Erde bei und führt uns durch das Erdherz direkt zum Herzen des göttlichen Universums.

#16  Das heilige Reich der Tiere

Kein anderes Wesen ist den Rhythmen und Zyklen der Natur so stark unterworfen, verkörpert sie sogar, wie die Tiere. Die Tiere SIND diese Regeln. Und die Tiere sind im JETZT.

Regeln strukturieren unser Leben. In deren Rahmen lernen wir und sollten dabei nicht nur die irdischen naturgegebenen Gesetzmäßigkeiten beachten sondern auch die geistigen Gesetzmäßigkeiten:

Zum Beispiel: „Jeder Mensch hat Verantwortung für sich, sein Denken und sein Handeln zu übernehmen“.

„Alles Leben ist miteinander verbunden und alles was wir anderen antun, tun wir letztendlich auch uns selbst an“.

Dysfunktionale Überzeugungen und negative Grundsätze schaffen Schuld und Minderwertigkeitsgefühle. Um spirituell wachsen zu können, gilt es nun, uns mit selbstnährender Liebe anzunehmen.

Wir begegnen hier daher auch den Hütern der Lebensbücher und unserem Lebensplan. Es gilt nun wieder „auf Kurs“ zu gehen und uns in Übereinstimmung mit dem Lebensplan zu bringen.

#17  Das heilige Reich der Menschen

Wir begegnen uns hier selbst in einem Bewusstsein, was sich von den Tieren unterscheidet. Wir gelangen zur Erkenntnis, dass wir mit der gesamten Menschheit und allem Leben auf diesem Planeten verbunden sind.

Die oft unberechenbare Handlungsweise der Menschheit und ihre Fähigkeit, außerhalb ihrer Instinkte handeln zu können, lässt verständlich erscheinen, dass die Kraft des Chaos unerwartete Bewegungen in das Leben bringen kann. 

Im Spektrum der Talsohle kann es noch tiefer gehen, doch es kann auch wieder nach oben gehen, wenn die Talsohle tatsächlich erreicht ist. Wo ist überhaupt unten und wo ist oben?

Wir treten in Verbindung mit unserem höheren Selbst und unserer tiefsten Verankerung, um uns möglichst in einem größeren Zusammenhang zu sehen; Nun können wir uns klarer als zuvor unserer Lebensaufgabe widmen und unsere Energien effizienter einsetzen.

Auch lauschen wir den Weisheitebenen jetziger und früherer Lehrer:Innen, die uns dabei unterstützen, unsere engen Begrenzungen im Dienst am Ganzen zu überwinden. Hier können wir unsere Christus- oder Buddha-Natur entfalten.

„Ich muss noch kurz die Welt retten….“ …“emails und anderes checken…“

Um nicht abzuheben, hilft uns auch der Narr oder die Närrin, uns selbst weiterhin in unseren Anstrengungen und Selbstkonzepten nicht ganz so ernst zu nehmen und humorvoll unser allzu menschliches Menschsein zu betrachten.

#15  Das Danach

Wir wussten schon nicht, was „Davor“ kam, so können wir auch nicht wissen was „Danach“ kommt.

Wir nehmen an, weil es des Menschen tiefste Sehnsucht wohl ist: Der Tanz der Spirale, den Urgöttin und Urgott hervorbrachten, führt nun auf unserem Heiligen Rad wieder einen Schritt zur Mitte hin. 

Bevor die nächste Generation kommt, gilt es, den alten Pfad zu ehren, den jede/r ging und noch geht. Jede Reise geht in ihrer speziellen Form früher oder später zu Ende.

Wir haben uns nach „Außen“ bewegt und schwingen uns nun zurück zur Mitte. Den eigenen Pfad zurück zur energievollen Leere zu gehen, bedeutet, dass das Pendel sich ausschwingt. Es kommt wieder zur Mitte wie zu Beginn, nur auf einem anderen Punkt der Spirale. 

Die Kinder unserer Körper oder unseres Geistes zeigen uns, dass wir weitergehen, um das zu werden, was wir sein können. Um so wichtiger ist es nun, dass wir als die zukünftigen Ahnen und Ahninnen für unsere eigene seelische Heilung sorgen, um unserer Selbst willen und um der nächsten Generation ein gesünderes Selbstkonzept und Selbstbild mitzugeben, als wir es erfahren haben.

 

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