Lebens(t)räume

Das ist noch nicht alles? 
Das ist noch nicht alles!

Die Reise durch deine Lebenszeit – empfindest du sie als kurz oder lang? Lebst du noch, oder lebst du schon? Wie lebendig fühlst du dich im gegenwärtigen Moment?

Erwiesenermaßen erleben wir schöne Zeiten intensiv und ausgedehnt – sie mögen nicht oder nie vorbei gehen – du willst die Zeit am liebsten anhalten. Wenn wir grade stagnieren, uns die Dinge schwerfallen, das Umfeld scheinbar ungünstig auf uns einwirkt, dann wollen wir eher, dass die Zeit schneller vergehen möge – du sehnst dich nach „besseren“ Zeiten.

# 1  Blickrichtung Rückspiegel

Die gängige Blickrichtung der Lebensbetrachtung richtet sich auf die Vergangenheit – ein Vergleich mit dem Rückspiegel im Auto kann hilfreich sein: Wenn du im Auto sitzt, in den Rückspiegel schaust, und ein Fahrzeug drängt sich von hinten auf, Fahrer oder FahrerIN des Wagens agiert mit Lichthupe, mit wilden Gesten – was würdest du denken, was würdest du tun?

Zumindest würdest du irritiert sein und alle möglichen Gedanken, was denn da los sein könnte, würden dir durch den Kopf gehen, richtig?

# 2  Unaufgeräumtes in der Vergangenheit

Ähnlich ist es mit unseren bisher gelebten Lebensjahren: Wenn es zu viel Diffuses, Unaufgeräumtes, Vernebeltes oder auch unerlöste Liebessehnsucht in deiner Vergangenheit gibt, wirst du dich durch die Geschehnisse im „Rückspiegel“ immer bedrängt fühlen, immer wieder deinen Blick dorthin wenden. Fast absorbiert die die Vergangenheit wie durch magische Anziehung.

Vergangene Liebe, vergangenes Leid, ungelebte Trauer, Schuld, Scham, vieles kann dich bis heute vereinnahmen.

# 3  Perspektivenwechsel Frontscheibe

Die gute Nachricht ist: Die rückwärtsgewandte Erinnerung darf sich zu einer Lösung der Thematik nach vorne öffnen. Du darfst mit einem kreativen Zukunftsimpuls rechnen, der dir einen neuen Weg zu deiner Identität weist. Der Gedanke, dass ein wohlmeinender Zukunftsraum dein Leben einnimmt und aus der Zukunft in deine Gegenwart hineinwirkt, verändert deine gesamte Lebenseinstellung.

# 4  Standortbestimmung

Es mag anstehen, eine Sichtweisen-Veränderung in Bezug auf die Vergangenheit vorzunehmen, jedoch, während du bildlich in deinem Fahrzeug auf der Autobahn fährst, darfst du auch – sollst du sogar – die Straße vor dir sehen, auf der du grade zu deinem ausgewählten Ziel fährst.

# 5  Die erzählte L(i)ebensgeschichte:

Struktur in unsere Lebensgeschichte oder unsere Liebesgeschichte hinein zu bringen ist ordnend und hilfreich, um Altes (nochmals) neu zu verarbeiten. Tiefere Zusammenhänge werden dir bewusst, du entdeckst thematische Zusammenhänge in unterschiedlichen Lebensphasen und gelangst zu einem umfassenden Verstehen.

# 6  Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben

Eine Beschäftigung mit den biografischen Lebensjahren/-Zyklen kannst du in jedem Alter als eine Herangehensweise zur Anerkennung von Gesetzmäßigkeiten und Sinnhaftigkeit in der Grundordnung deines Lebens heranziehen.

Vielleicht schaust du manchmal einem Gespenst in die Augen, doch dadurch verliert es seinen negativen Einfluss auf dich. Du nimmst dir selbst die Furcht und schaust aus deinem heutigen gesunden Erwachsen-Ich nochmals auf alte Gegebenheiten, die dich zu einem großen Anteil sicherlich zu dem gebracht/gemacht haben, was du heute bist oder meinst zu sein.

# 7  Es ist nie zu spät für eine glückliche Zukunft 

Dir in einem entspannten Moment aus freiem Willen eine Rückschau zu gönnen ist etwas ganz anderes, als darauf zu warten, dass dich die Kontrakte der Vergangenheit plötzlich einholen. Es entlastet, sich der Vergangenheit in all ihren Facetten zu widmen, schenkt Kraft und Zuversicht für das zukünftige Leben.

# 8 Zwischen Hoffnung und Optimismus liegt Zuversicht

Zuversicht liegt irgendwo zwischen Hoffnung und Optimismus. Mit Hoffnung denken wir vielleicht, die Dinge regeln sich oder auch nicht. Mit Optimismus sehen wir tendenziell die Zukunft eher rosig. Zuversicht bindet eigene Achtsamkeit mit ein, öffnet für das Zukünftige in achtsam positiver Grundhaltung.

Zuversicht weiß darum, dass ich das Gute für möglich halten darf:
Dass Altes heilen darf und dass Neues in mein Leben kommen darf.

# 9  Exkurs Körperentwicklung 

Der Körper entwickelt sich in der Kindheit, der Schulzeit bis hinein in die Jugend. Er baut sich in unterschiedlichen Zellgruppierungen in geordneten Zyklen kontinuierlich um bis in das Erwachsenenalter, das Reifealter, das Greisenalter bis hin zu seinem letztendlichen Rückbau.

Der Körper spiegelt Krisen und Umbrüche in der Haut, in Knochen und Muskeln, im Immungeschehen, im Druck- und Wasserverhältnis etc.
Der Körper nimmt die Harmonien und Dysharmonien des Geistig-Emotionalen auf und korreliert in seinem Ausdruck.

Auch kann der Körper Störungen manifestieren, die sich weiterhin auf die Emotionen, die Gemütsruhe und geistige Regsamkeit auswirken.

# 10 Exkurs emotionale und psychische Entwicklung

Sind unsere psychosozialen Grundbedürfnisse in der Kindheit angemessen befriedigt, entstehen mit Leichtigkeit positiv erlebte Basisemotionen wie Freude und damit funktionale emotionale Grundmuster. Werden Bedürfnisse nicht ausreichend befriedigt, entstehen vermehrt negativ erlebte Basisemotionen wie Angst, Wut oder Schmerz.

Emotionen sind, wenn sie nach der Logik des Verstandes beurteilt werden, nicht logisch. Sie haben nur eine Logik, auf sie sehr genau, sehr präzise reagieren, und das ist die Reaktion auf Freude und Schmerz.

# 11  Exkurs Kämpfen oder Flüchten

Das Erleben von Schmerz und Gefahr aktiviert ein Kampf- oder Fluchtmuster als archaische Überlebensstrategie, bei der eine Kettenreaktion von physiologischen Veränderungen in Gang gesetzt werden. Normalerweise halten diese körperlichen Veränderungen nur so lange an, bis die Gefahr beseitigt ist, dann kehrt der Organismus in den Zustand der Ruhe zurück.

Wenn die gefährlichen Einflüsse über längere Zeit anhalten oder intensiv auf den Organismus einwirken, kommt das Nervensystem und die entsprechenden Hormonausschüttungen nicht in Balance beziehungsweise nicht zur Ruhe.

# 12 Exkurs Innere Gefahr

Der Organismus reagiert auf eine innere Gefahr ebenso wie auf eine äußere Gefahr. Mangel bei der Befriedigung von psychosozialen Grundbedürfnissen wird vom Organismus daher in Folge auch als Stress bewertet und wirkt sich wiederum in körperlichem Unbehagen aus.

Das Kennenlernen der Stress-Auslöser ist also in einem ersten Schritt sehr wichtig, um Ursachenforschung und Ursachenbehebung zu betreiben.

# 13 Exkurs Annäherung und Vermeidung

Zu verinnerlichten emotionalen Stressmustern kommt hinzu, dass unbewusst im Gehirn häufig eine negative Bewertung stattfindet. Diese aktiviert das Vermeidungssystem. Eine positiv ausgefallene Bewertung unterstützt das Annäherungssystem.

Beide Systeme, Annäherung und Vermeidung interagieren miteinander. Ist jedoch im Gehirn das Vermeidungssystem sehr stark gebahnt worden, dann liegt eine negative Bewertung für eine neutrale oder sogar lustvolle Situation oder Begegnung nahe.

# 14 Bedürfnisse eines jeden Menschen

Zuversicht weiß darum, dass ich das Gute für möglich halten darf:
Dass Altes heilen darf und dass Neues in mein Leben kommen darf.

Bindung und Zugehörigkeit

Das räumliche Ziel des Bindungsverhaltens ist körperliche Nähe, das emotionale Ziel ist das Erleben von Sicherheit und Geborgenheit. Das Bedürfnis nach Bindung ist wie alle psychosozialen Bedürfnisse, ein lebenslanges Bedürfnis und nicht nur auf die Kindheit begrenzt.
Du bist ein Geschenk für mich

Orientierung und Kontrolle

Das Leben soll einigermaßen sicher, verstehbar und vorhersehbar sein. Gewohnte Bahnen und bekannte Prinzipien können den Tagesablauf auf einigen Grund-Pfeilern stützen um darüber hinaus Handlungsspielraum zu bekommen und etwas bewirken zu können und persönliche Ziele zu erreichen.
Du darfst vertrauen

Selbstbehauptung und Autonomie

Das Selbstbehauptungsstreben entwickelt sich ebenso in früher Kindheit. Der Wunsch mit sozialen Wünschen neugierig die Welt entdecken zu wollen, fördert die Selbstständigkeit und Eigenwilligkeit, die Individuation.
Du darfst du selbst sein

Weitere grundlegende Bedürfnisse sind das Bedürfnis nach
Selbstwert  
Du bist liebenswert
Identität, Sinn und Spiritualität  
Du weißt, wer du bist und darfst den Sinn des Lebens und deine Zugehörigkeit finden.
Körperliche Integrität und Wohlbehagen                               
Du darfst dich wohlfühlen

# 15  Um was geht es im Näheren bei Biografie-Arbeit?

  • Deine Biografie basiert auf unterschiedlichen Erfahrungs/Erlebensschichten.
  • Biografie ist niemals statisch, sondern immer ein Prozess, ein Flow.
  • Deine Biografie ist dein ganz eigenes individuelles Lebensskript und hat eine Bedeutung für dich.
  • Biografie stiftet für die eigene Lebenserzählung einen Sinnzusammenhang.
  • Biografie hält dich in einem Selbstmanagement zusammen: Du schaust in der globalen Welt auf deine eigene Identität, deine Werte und auch dein Potenzial und deine Optionsvielfalt.
  • Biografie hilft dabei, erwachsen zu werden, fördert soziale Kompetenz und Verständnis und unterstützt deine Sicht auf Lebenschancen und dein individuelles Lebensprojekt.
  • Biografie enthält neben deinem Individuellen immer auch etwas, was in der Zeitströmung eingebettet ist und ist somit immer auch Teil der Geschichte – du bist Teil der Geschichte.
  • Biografien beinhalten nicht nur kognitive, sondern immer auch emotionale und körperliche Dimensionen.

# 13 Dein persönlicher Mehrwert durch Biografie-Arbeit

Für eine Vertiefung zu diesem Thema empfehle ich dir die Teilnahme an meinen Seminaren.

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