Rauhnächte – Schwellenzeit

Die Rauhnächte, die Zwölften – beschreibt die Zeit von Weihnachten bis zum Dreikönigstag. Die Zeit der Sonnwende hat die Menschheit schon immer beeindruckt und beschäftigt. Schon in vorchristlicher Zeit wurde die Wintersonnwende als Geburt der Sonne gefeiert.

#01   Wechselzeit – Schwellenzeit

Die Zeit des Wechsels war und ist eine Zeit des Ringens des Lichtes mit der Finsternis, des Guten mit dem Bösen.

In Märchen und Sagen ist die Erlösung der verwunschenen Prinzessin oder das Ende der langen Suche oft nur in einer dieser besonderen Nächte möglich.

#02  Nachtmeerfahrt 

C.G. Jung beschreibt die/seine Reise durch eine dunkle Zeit aus seiner Erfahrung als „die Nachtmeerfahrt der Seele.“ Von 1914 – 1918 machte C.G. Jung eine schwere Lebenskrise durch. Während dieser Krise entwickelte er die Methoden der Tiefenpsychologie und wandte sie auf sich selbst an:

Durch Schreiben, Malen, Traumarbeit und aktive Imagination, die Suche nach inneren Bildern sowie inneren Dialogen und eine Auseinandersetzung mit mystischen Inhalten des kollektiven Unbewussten tauchte er tief ein in erweiterte Dimensionen seines Bewusstseins.

#03   Erkenntnisse von C.G. Jung in seinen Zitaten

„Es ist wichtig, dass wir ein Geheimnis haben und die Ahnung von etwas nicht Wissbarem. Es erfüllt das Leben mit etwas Unpersönlichem, einem Numinosum.“

„Alle natürlichen Dinge haben zwei Seiten. Wenn wir etwas bewusst machen, so werden wir nicht nur das Licht, sondern auch den Schatten sehen.“

„Auch das glücklichste Leben ist nicht ohne ein gewisses Maß an Dunkelheit denkbar, und das Wort Glück würde seine Bedeutung verlieren, hätte es nicht seinen Widerpart in der Traurigkeit.“

#04  Ritualarbeit im selbstgewählten Rückzug

Auch ohne in einer aktuellen Lebenskrise zu sein, kannst du schöpferischen Heilungs- und Initiationsprozessen ausreichend Raum geben, um dein Leben auszuloten und deiner wahren Natur und Schönheit intensiver zu begegnen.

Die Sonnwendzeit und die Rauhnächte sind jahreszeitgemäß seit Generationen geeignet, um durch die sonst im Alltagstrubel des Jahres eher verschlossenen Türen und Tore zu weiteren Dimensionfeldern nun als geöffnet zu erleben und Zugang zu finden zum Numinosen.

#05  Wir wirklich ist die Wirklichkeit?

Wenn wir einen Blick darauf werfen, wie wirklich unsere Wirklichkeit ist und was es noch zu entdecken gibt, wird unsere Vorfreude größer, in dieser Zeit besondere Erfahrungen machen zu dürfen.

Was wir unter Wirklichkeit verstehen, ist materialisiertes Bewusstsein in dem Sinne, dass unsere ganze Zivilisation wohl ein in die Außenwelt projiziertes Bewusstsein ist. Die Erde lieferte unseren Vorfahren das Material, um die von uns erdachten Straßen, Häuser und Maschinen zu bauen.

Was schon da war, haben wir weiter mit unserem Bewusstsein erforscht und mit Namen versehen: Tiere, Pflanzen und Steine, Dinge. Wir haben uns alles in der Welt in Hinblick auf seine Verwendbarkeit für unser Überleben bewusst gemacht.

#06  Das „nützliche Sichtbare“

Was scheinbar keinen Zweck hat, uns nicht dient, ist uns oft nicht zugänglich. Daher bestreiten wir möglicherweise seine Existenz, wir negieren es. Doch nur weil wir etwas (noch) nicht kennen, heißt dies nicht, dass es nicht existiert und dass es nicht wirksam ist.

War nicht die Erde im Weltbild unserer Vorfahren eine Scheibe?

Auch wenn ich beispielsweise den Baum in meinem Garten nur als Buche sehe, die den Garten ziert, mir Schatten gibt und mir im Winter gutes Brennholz liefert, dann ist mir das Wesen dieses Baumes und seine gesamte Wirksamkeit nicht bewusst geworden, nur ihre Dienlichkeit.

#07  Das Zweckbewusstsein – eine massive Bewusstseinseinengung

Ein erweitertes Bewusstsein nimmt den Baum möglicherweise wahr als einen Körper im Raum, der berührbar ist und etwas in mir bewirkt.

In der „räumlichen“ Sprache der Psychologie wird das Alltagsbewusstsein angereichert durch Über- und Unterbewusstsein. Bewusstsein kann sich durch Erinnerungen und Erfahrungen manifestieren und somit auch Andocken an bestimmte Zeitfenster der eigenen Time-Line/Zeitlinie.

Es erhält auch Informationen aus dem kollektiven Wissen, aus dem erworbenen Wissen unserer Vorahnen und aus der „Cloud“ des universellen Wissens, von denen Religionen und Meisterschulen sprechen.

#08  „Bewusstseine“

Die Spannweite des Bewusstseins reicht vom Alltagsbewusstsein über den Dämmerzustand, die Traumlandschaft, den tiefen Schlaf, über Bewusst-Losigkeit bis hin zu Überwachheit, Luzidität und absoluter Bewusstseinsklarheit als Präsenz.

Es beinhaltet auch Tiefen von Verschmelzungserleben, mit all jenem, was wir normalerweise „außerhalb“ oder in Trennung oder Spaltung erleben.

#09  Bewusstsein – vergessene Dimension?

Bewusstsein ist eigentlich eine vergessene Dimension unseres Daseins, möglicherweise, da wir es selbstverständlich in seiner Funktionalität einfach hinnehmen. Es ist wie dann die zur Selbstverständlichkeit gewordene gemeinsame Erinnerung der Menschen.

Bewusstsein setzt nie aus. So wie deine Atmung und dein Herzschlag nicht aussetzen, solange du lebst. Auch in der Nacht wirst du „beamtet“ und dein Herz schlägt, auch wenn du keine bewusste Kontrolle über diese autonomen sich abspielenden Vorgänge hast.

#10  Bewusstseins-Fenster

Im Zustand des Schlafens und der „Bewusstlosigkeit“ fehlt das Erlebnis einer Wirklichkeit und das Selbstbewusstsein.

Auch bei schweren Einschnitten wie Alkohol- und Drogenkonsum sowie gefährlichen Situationen oder starken Einwirkungen auf den Körper wie Unfälle zum Beispiel erleben wir uns in einem anderen Zustand des Bewusstseins.

#11  Lebenskraft und Bewusstsein

Der Zustand des Bewusstseins ist wesentlich von der Lebenskraft und auch von der Lebensweise abhängig. Die heutige Art „normalen Wachzustands“ benötigt sehr viel Lebenskraft, da wir starke Konzentration und Reaktionsbereitschaft auf schnell wandelnde Wahrnehmungsimpulse benötigen.

Die Einengung auf einen kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Unsere Wahrnehmung wird von Kinderschuhen an nicht für die Weite des Bewusstseins ausgerichtet, sondern läuft auf eine Verengung hin.

Im heranreifenden Alter kann der Umgang mit der eigenen Einflussnahme auf Bewusstseinsspektren ebenfalls einschränkend sein.

#12  Erfahrungen sammeln

Um Bewusstsein zu erweitern in Höhe, Tiefe oder Weite – wie auch immer wir es nennen wollen – benötigen wir in langen oder wiederkehrenden Phasen des Lebens das „Schwert der Unterscheidung“ um vieles für uns genauer herauszufinden und abzuwägen.

#13   Das Herz wägt ab

Anubis war im Alten Reich von den Ägyptern beschrieben als Totenrichter, der zusammen mit Thot das Jenseitsgericht leitete. Seine wichtigste Aufgabe bestand in der Überwachung des Seelenabwägens, und sein Urteil war von entscheidender Bedeutung. Deshalb wurden die Gebete für die Toten auch an ihn gerichtet.

#14   Wie entwickeln und pflegen wir eine sorgfältige Innenschau? 

Bewusstsein zum Beispiel kann gezielt verändert werden durch Sinnes-Überflutung oder auch durch Rückzug von Informationen aus der Umwelt. Ziehen wir unsere Wirklichkeit aus den Projektionsfeldern des Außen zurück zur Innenschau, schüren und hüten wir das Feuer des Gewahrseins, das Feuer der Seelenglut.

#15  Wahrheitssuche

In dieser Wahrheitssuche befreien wir unser Gewahren, unsere Seelenglut von Glaubensvorstellungen, Lehrsätzen, Geboten und Verboten der Eltern, Lehrern und Vorgesetzten -vor allem von den Meinungen, dass es nur „das Objektive“/die „objektive“ Wissenschaft gibt.

War Objektivität letztendlich nicht immer nur das, was sichtbar gemacht wurde?

#16  Das Feuer des Gewahrseins

  • Seelenglut kann zugedeckt und verschüttet sein unter der Asche von Forderungen und Versagen, Schuld- und Schamgefühlen, Anpassungen und Rücksichten, Wertungen und Entwertungen.
  • Seelenglut ist die Kraft, die deine Vorstellung von den Dingen auflöst, wie sie sein müssten und dich zur lebendigen Energie der EINEN universellen Lebenskraft zurückführt.
  • Seelenglut ist die Kraft deines eigenen Herzrhythmus und deines eigenen Atems. Sie ist die Kraft, in der du in jeder Faser deines Körpers unerschütterlich und ergeben das Leben in weitreichender Dimension erleben möchtest und die dich bereit macht, wenn du beim Sterben erwartet wirst.  
  • Seelenglut ist die radikale Kraft, die die dein Bewusstsein läutert und mit dieser Kraft alle widerstreitenden Stimmen in dir zum Schweigen bringt.
  • Seelenglut ist das Licht in der Dunkelheit, dass dich zur Quelle der Lebenskraft, deiner Möglichkeiten, deines Potenzials, deiner Keimkraft führt. Sie ist die Kraft der Wandlung.
  • Seelenglut ist zeitlose Weisheit und Kraft der innersten Seele.

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