Du hast dich sicherlich schon mehr als einmal in deinem Leben gefragt, ob du ein authentischer Mensch bist, ein authentisches Leben lebst?
Was heißt es, authentisch zu sein?
Geradlinig, echt und unverfälscht?
Warum kann es bedeutend sein, authentisch zu sein?
Gehört es zum neuen coolen Life-Style?
Wie können wir uns im authentisch sein, selbst unterstützen?
Geht es auch um Selbstliebe?
# 1 Wer ist authentisch?
Authentisch ist der Mensch, der sich selbst lebt. Demnach wird dein Verhalten nicht von äußeren Einflüssen bestimmt, sondern entspringt aus dir selbst. Ist es gänzlich möglich, ohne äußere Einflüsse uns selbst zu leben? – wohl zunächst eher nicht.
Wir werden groß im Wirkungskreis von anderen Menschen und sozialen Umständen, sind in unserer Kindheit tatsächlich abhängig von wohlmeinenden Blicken und Handlungen anderer. Auch später in der Arbeitswelt sind wir in Systeme mit gewissen Regeln eingebunden.
# 2 Lernen auf eigenen Beinen zu stehen – authentisch Mensch werden
Wenn du erwachsen wirst, dann machst du neue Entdeckungen, lernst neue Menschen kennen. deine Erfahrungen prägen dich weiterhin. Einen Teil deiner frühen Überzeugungen, Werte und Vorlieben wirst du sicherlich in dein Erwachsenwerden/-sein mit hineinnehmen.
Andererseits wirst du einiges über Bord werfen, was dir nicht mehr sinnvoll erscheint. Dabei wirst du dich sicherlich immer wieder fragen, ob das was du sprichst und wie du handelst dem entspricht, was du in deinem Inneren denkst, fühlst und brauchst.
# 3 Wann ist man authentisch?
Authentisch bist du immer dann, wenn du dich selbst erkennst und dich dem gemäß verhältst und ausdrückst, also deiner inneren Wahrheit entsprechend handelst. Doch woher weißt du, was deine Wahrheit ist? Gedanken, Emotionen, Bedürfnisse, Werte, Vorlieben und Überzeugungen können sich ändern.
Selbsterkenntnis ist also ein wichtiger Schritt, um sich selbst besser zu verstehen. Die Frage „wer bin ich?“ und „wer bin ich noch?“ bringt dich also zu deinen Stärken und Schwächen, zu deinen Bedürfnissen, Wünschen und Motiven.
# 4 Warum ist es bedeutend, authentisch zu sein?
Wenn du in vielen Bereichen nicht authentisch lebst, dann bist du vermutlich eher fremdbestimmt. Du orientierst dich also überwiegend an der Meinung anderer, möchtest es ihnen recht machen, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht hast du gelernt dich anzupassen, oder möchtest andere nicht enttäuschen.
Auch eine andere gute Absicht bringt dich weg von dir: Wenn du dich aus Abwehr gegen jemanden nicht in deinen wahren Gedanken outest, Handlungen unterdrückst, immer den Weg des geringsten Widerstandes gehst, bleibt in dir ein Gefühl, dass du letztendlich dich selbst, durch Unterlassen deiner Chancen und Möglichkeiten etwas zu bewirken, geschmälert hast.
In beiden Wirkungsrichtungen bist du nicht frei.
# 5 Ehrlich sein zu sich selbst
Zu Selbstreflexion und Ehrlichkeit zu sich selbst gehört Mut, deiner Bestimmung, deinem Lebensfeuer zu folgen. Vielleicht gefällt das dem einen oder anderen, mit dem du zu tun hast nicht. Manchmal bist du darauf angewiesen, einen Eindruck zu hinterlassen.
Gerade im beruflichen Kontext mag es etwas schwieriger sein, deiner Ehrlichkeit freien Lauf zu lassen, doch keine Situation kann dich daran hindern, in dir eine geschärftere Meinung zu bilden, also genau zu spüren, was du für dich brauchst, um dich wohl und entspannt zu fühlen.
# 6 Was hindert dich, dich selbst anzunehmen?
Die Anweisungen der Software unserer Ahnenlinie, unserer Eltern und ihrer Zeit können noch lange einen mächtigen Einfluss auf uns haben. Doch ist es nicht irgendwann an der Zeit, dir die Frage zu stellen, ob du deren Leben gänzlich wiederholen möchtest mit dem Preis nichts Neues und Eigenes hervorbringen zu können?
Vielleicht ist es nun Zeit, aus dem Drama auszusteigen und die Anstrengung und Mühe des Konfliktes hinter dir zu lassen! Gewissenskonflikte gehören zum erwachsen werden dazu. Doch wie kannst du damit umgehen?
# 7 Lebe und handle nach Deinen eigenen Werten?
Was ist Schönheit für dich?
Was ist Gerechtigkeit für dich?
Was ist das Gute für dich?
Vertrete deine Werte, stehe dazu! Als erste Übungssequenz achte darauf, wo du in Gesprächen leichtfertig zustimmst oder extra gegen Meinungen stimmst, dich also auflehnst.
Gehe dem Impuls nach, um herauszufinden, was dich antreibt, DICH in bestimmten Momenten „für etwas“, „für jemanden“ zu verlassen. Sei DIR also treu, stehe zu DEINEN Gefühlen. Höre auf, dich am Lob oder Tadel von Außen zu orientieren. Gehe deinen eigenen Weg. Mach dein Ding.
# 9 Authentisch sein und charmant und/oder empathisch zu sein: geht das?
Als Mensch wollen wir auch sozio-ökonomisch mit anderen Menschen in guter Verbindung stehen. Die Brücke der Kommunikation, die uns zum anderen hin verbindet, will also wohl trainiert sein, haben wir doch meist in der Kindheit nicht sehr viel darüber gelernt.
Die gute Nachricht ist, wir können neue Wege gehen und uns zutrauen, authentisch und offen zu sein. Das eine schließt das andere nicht aus.
# 10 In Beziehungen offen bleiben
Wir fühlen uns gut, wenn in – vor allem engeren Beziehungen – geben und nehmen immer wieder in Ausgleich kommt, zum Beispiel, wenn du gehört wirst und Wertschätzung erhältst für das, was und wie du bist und andererseits dein Gegenüber auch deine Wahrnehmung und Anerkennung von dir erhält. Zustimmung und Nicht-Zustimmung/auch Abneigung wechseln sich also natürlicherweise ab.
# 11 Unterschiedliche Befindlichkeiten leben dürfen
Eine grundsätzlich wohlwollende und wertschätzende innere Haltung erlaubt für beide Kommunikationspartner unterschiedliche Befindlichkeiten ausdrücken zu dürfen. Sich dies gegenseitig zugestehen zu wollen, erzeugt einen freieren Umgang mit Erwartungshaltungen und Vorstellungen und schafft mehr Raum für Authentizität und gemeinsame Entwicklung. Es bleibt dann also spannend/er!
# 12 Was hilft mich und den anderen im Wahrnehmungsfeld zu halten?
Eine grundlegende innere Haltung ist:
- Sei wohlwollend
- Zeige dich interessiert
- Sei empfänglich für emotionale Impulse
- Nimm die harmonischen und disharmonischen Aspekte zwischen euch wahr
- Achte dabei auf deine Körperimpulse
- Spüre dein momentanes "Nein", vertrete dein "Nein"
- Sei dir deines Selbstes bewusst und übernimm Verantwortung für dich
- Unmittelbar oder später schenke dir ein Lächeln für dein So-Sein