Ayurveda Teil 4 – kleine Köstlichkeiten

Ayurvedische Ernährungslehre beschreibt einzelne Verdauungsphasen des Stoffwechsels und das Verdauungsfeuer Agni sehr präzise und gibt uns damit einen wirkungsvollen Fahrplan für einen reibungslosen Verdauungsprozess. Bevor einige feine Köstlichkeiten weiter unten im Text folgen, schauen wir auf unseren täglichen Bio-Rhythmus in Bezug auf die Verstoffwechselung unserer Nahrung.

Insgesamt verfügen wir über einen täglichen Ryhthmus mit sechs verschiedenen Phasen, in denen unsere verschiedenen Körperfunktionen und Stoffwechselprozesse besonders gut zum Ausdruck kommen. Dein Grund-Typus/Konstitutions-Dosha spielt natürlich auch eine Rolle in diesem Geschehen.

#01  Wechselnde Verdauungsphasen im Tagesrhythmus

Aus ayurvedischer Sicht beginnt der Tag mit einer inneren Reinigungsphase in den frühen Morgenstunden vor Sonnenaufgang.

Von 2.00 bis 6.00 Uhr (3.00 bis 7.00 Uhr) Vata Zeit 

ist das Vata-Dosha besonders ausgeprägt und unsere Resorptions- und Ausscheidungsorgane sind sehr aktiv. Im Organismus werden Nährstoff in die notwendigen Gewebe und Organe transportiert und Abfallstoffe werden verdichtet und über die Ausscheidungsorgane ausgeweitet. Wir haben daher ein schwankendes Agni.

6.00 bis 10.00 Uhr (7.00 bis 11.00 Uhr) Kapha Zeit 

Durch Kapha Dosha kommen wir erst in den Tag. Die Glieder sind noch etwas steif und der Geist braucht ebenso Anlaufzeit. Das Agni ist schwach und verträgt meist maximal ein kleines Frühstück.

10.00 bis 14.00 Uhr (11.00 bis 15.00 Uhr) Pitta Zeit 

Pitta Dosha dringt in den Vordergrund. Ein starkes Agni gibt uns das Feuer zur Aufnahme von Nahrung. er Stoffwechsel arbeitet am Besten und es werden genügend Verdauungsenzyme produziert. Es ist also die optimale Tageszeit um die Hauptmahlzeit zu sich zu nehmen. 

14.00 bis 18.00 Uhr (15.00 bis 19.00 Uhr) Vata Zeit Vata Dosha mit schwankendem Agni herrscht nun vor. Nach einer kleinen Mittagsruhe sind wir in der Regel nochmals geistig rege und aktiv und körperlich noch leistungsfähig.

18.00 Uhr bis 22.00 Uhr (19.00 bis 23.00 Uhr) Kapha Zeit 

Kapha Dosha läutet langsam Gemütlichkeit ein. Das Agni wird schwächer und die Abendmahlzeit sollte reichtzeitig – gegen 18.00 Uhr zum Beispiel – vor dem zu Bett gehen erfolgen.

Vata-Dosha-Typ kann – wenn nächtliches Erwachen dadurch entsteht, dass der Blutzucker-Spiegel zu weit absinkt – vor dem zu Bett gehen, noch ein „fettes Spätstück“ zu sich nehmen: Zum Beispiel warme Nudeln mit etwas süßer Sahne oder einige Nüsse.

22.00 bis 2.00 Uhr nachts (23.00 bis 3.00 Uhr) Pitta Zeit 

Unzählige Kühlschränke werden zu mitternächtlicher Stunde ausgeräumt. Für Vata Dosha und Kapha Dosha wirkt sich nächtliches Essen allerdings sehr belastend aus und auch dem Pitta-Typ, der grundsätzlich am meisten verträgt, bekommt es auf die Dauer nicht, nachts zu essen.

Die nächtliche Ruhe wäre für jederMann/jedeFrau also Balsam, Erholung und Regeneration. Auch mit Sicht auf die Hormone ist es am Abend um jede Stunde wichtiger, dass die Nebennieren „zur Ruhe kommen“ und das Melatonin als (nicht nur) Schlafhormon aufsteigen kann, um den Schlaf möglichst ohne „Störung“ durch die Nacht zu gewährleisten.

Aus (ayurvedischer) Ernährungssicht können wir durch Hinzufügen oder Weglassen von Nahrung/Getränken am Abend einiges für eine angemessene Verstoffwechselung bewirken.

Einige Ayurvedische Köstlichkeiten

#02   Tri Dosha Curry

Das Tridosha-Curry ist die ayurvedische Gewürzmischung, die alle sechs Geschmacksrichtungen enthält und alle Konstitutionen unterstützt. Gewürze in Bio Qualität sollten favorisiert werden.

Rezept für Tridosha-Curry

Zutaten:

1 EL Kreuzkümmelsamen
1 EL Fenchelsamen
1 EL Koriandersamen
1 EL Bockshornkleesamen
1 EL Senfkörner
1 TL schwarze Pfefferkörner
1 TL Wacholderbeeren
3 EL Kokosflocken
1 EL Kurkuma/Gelbwurz
1 TL Chilipulver oder 1 getrocknete Chilischote
1 TL Steinsalz

Zubereitung:

Röste alle Samen, Körner und Blätter sowie die Kokosflocken – alles trocken – in einer Pfanne bei mittlerer Hitze unter Rühren 5 Minuten lang. 

Lass alles abkühlen. 

Anschließend, wenn abgekühlt im Mörser fein mahlen und mit den restlichen gemahlenen Gewürzen (Kurkuma, Chili Salz) mischen.

Alles in ein dichtes Glas abfüllen. 

Das Tridosha-Curry wird  zum Ende der Zubereitung eines Gerichts über das Gericht gestreut; Noch besser: In einer separaten kleinen Pfanne in geschmolzenem, warmem Ghee unter Rühren gelöst  und dann erst dem Hauptgericht hinzuzufügen. Dies verstärkt die Wirkungweise der Gewürze.

#03  Klassisches Linsen Dal

Zutaten für 2 Personen. Es empfiehlt sich mehr Linsen zu köcheln. Sie können in verschiedenen Varianten in den folgenden Tagen weiter zubereitet werden.

80 g Linsen (Berglinsen oder rote Linsen)
1 TL Kurkuma
1 TL Steinsalz
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
1 Stück Ingwerwurzel
1 Tomate oder Bio-Tomaten-Sugo
1 TL Kokosöl
1 TL Kreuzkümmelsamen
100 ml Kokosmilch
Etwas Limettensaft
Schwarzer Pfeffer
2 EL Sojajoghurt oder Ziegenjoghurt 
Einige Blättchen frisches Korianderkraut oder alternativ Petersilie, Oregano, Pfefferminze.

Zubereitung:

Linsen mit 200 ml Wasser in einen Topf geben (Berglinsen vorher einige Zeit, zum Beispiel über Nacht einweichen).

Linsen köcheln lassen unter Zugabe von Salz, Pfeffer und Kurkumapulver.

Schalotte, Knoblauch, Ingwerwurzel, als Variante eventuell Kartoffeln, würfeln und Tomate klein schneiden.

Kokosöl erhitzen:
Kreuzkümmelsamen ca. 1 Minute im heißen Öl rösten.

Schalotte, Knoblauch, Ingwer zugeben, eventuell Kartoffeln, Tomatenwürfel unterrühren und drei Minuten mitgaren.

Gemüse zugeben.
Kokosmilch zugeben – je nach erwünschter dickerer oder dünnerer Konsistenz.

Sojajoghurt oder Ziegenjoghurt oder Creme Fraiche mit den Kräutern als kühlenden Ausgleich dazugeben.

#04  Churnam – Dips zur Aufbewahrung im Kühlschrank

Als Churna bezeichnet man Kräuter und Gewürze in Pulverform. Es kann sich hierbei um einzelne Kräuter oder um Kräutermischungen handeln. Die Kräuter können auch mit gemahlenen Mandeln gemixt werden und zur Haltbarmachung mit Öl bedeckt im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Am Besten werden die Zutaten nach und nach in den Mörser gegeben und mit dem Öl fein zerrieben, bis eine sämige Masse entsteht. Alternativ dient der Pürierstab.

Zutaten: 

100 g Mandeln gemahlen

200 – 200 ml hochwertiges Öl nach Geschmack: 200 ml Öl werden den Kräutern zugegeben und ca. 20 ml Öl auf die Kräuter, um sie in einem Gefäß im Kühlschrank aufzubewahren. Es kann immer wieder Öl als deckende Schicht nachgefüllt werden.

Für rotes Churnam:
2 EL scharfes Paprikapulver oder Tandoori Masala
1 TL Chilli
1 TL Ingwerpulver
1 TL Zimt

Für gelbes Churnam:
1 EL Kurkuma
1 EL Tridosha Curry

#05  Mango-Chai Creme – für alle Mango Fans eine leichte Süßspeise

Diese Creme lässt sich auch zum Frühstück genießen. Sie ist für alle Doshas geeignet.

Zutaten für zwei Personen:

1 reife Mango
300 g pflanzlicher Joghurt
2 EL Ahorn- oder Reissirup
1 TL gemahlener Zimt
1/2 TL gemahlener Kardamom
1/4 TL Ingwerpulver
Prise gemahlener Pfeffer
Frisch geriebenes Muskatnusspulver
Garnierung: Beeren oder Granatapfelkerne.

Zubereitung:

Mangofruchtfleisch vom Kern befreien und im Mixer fein pürieren, beiseitestellen.

Zimt, Ingwerpulver, Kardamom, Pfeffer und Muskatnusspulver zu einer Chai-Gewürzmischung mischen.

Joghurt mit Sirup und der halben Chai-Gewürzmischung gut verrühren.

Mangopüree und Chai-Creme abwechselnd in zwei Gläser schichten, mit Joghurt und Gewürzmischung oben auf abschließen.

Garnieren mit Beeren oder Granatapfelkernen.

#06  Rezept für indisches Laddu  

Ein Laddu ist eine traditionelle indische Süßspeise. 

Laddu kann aus verschiedenen Zutaten bestehen, so etwa aus in Ghee geröstetem Kirchererbsenmehl, Sesamsamen, Mandeln, und Gewürzen. 

Hier findest du ein Laddu Rezept, welches lecker zum Nachmittags-Tee schmeckt. Es ist insbesondere für Vata-Typ geeignet oder wenn wir im Vata-Zustand sind und Power benötigen.

Zutaten für dieses Laddu:

40 g Kichererbsenmehl
25 g gemahlene Mandeln, mit Schale
1 EL Kokosöl
2 EL Rohrohrzucker oder Ahorn/Reissirup
50 ml Mandelmilch
1 Msp. gemahlener Kardamom
1 Prise gemahlener Zimt oder mehr
1 Prise Ingwerpulver oder mehr

Zubereitung:

Kichererbsenmehl und Mandeln in einem Topf kurz anrösten, bis sie zu duften beginnen.

Dann Kokosöl, Zucker, Mandelmilch und Gewürze zugeben und unter Rühren zu einer weichen, homogenen Masse reduzieren lassen

Nach ca. 1-2 Minuten Masse auf ein mit Backpapier belegtes Brett bzw. Blech ca. 1,5 cm dick ausstreichen und gut auskühlen lassen

Anschließend in Rauten oder Rechtecke schneiden und genießen.

Große Köstlichkeiten solltest du dir ab und zu gönnen, insbesondere nach dem Winter, um neue Kräfte zu sammeln, den Stoffwechsel anzuregen Ama auszuleiten.

 

Eine Ayurveda-Massage-Anwendung oder Lomi-Lomi Körperarbeit, eine Faszientherapie über die Hautsegmente sowie eine Craniosacral-Behandlung unterstützen deinen Reinigungsprozess auf wunderbare Weise.

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